Hiob
die sieben töchter des atlas
Projektzyklus, der thematisch um Utopien und deren ewigen Begleiter den Neuen Menschen kreist. Die unterschiedlichen Entwürfe aus Philosophie, Literatur, Mystik, Wissenschaft und Technokratie werden in die Werke eingewoben und in den historischen, politischen Kontext des öffentlichen Raumes gestellt.
Hiobs Klage (2005)
part 1 / kollaps der kassandramaschine: ich breche fleisch zu neuen welten
Die Hiob-Figur des Alten Testaments fragt nach der Gerechtigkeit Gottes im Angesicht der Unvollkommenheit der Welt. Berkan Karpat platziert seine Installation vor dem Justizpalast und somit in das Spannungsfeld göttlicher und weltlicher Gerichtsbarkeit. Dort verteilt ein Industrieroboter mit Gerichtsurteilen beschwungenes Wasser an Passanten und im Inneren der Skulptur zitiert ein Sprecher den Hiob-Text auf Hebräisch und Deutsch. Der Klang der Rezitationen verwebt sich mit elektronischen Klängen, entstanden aus den Radiowellen der Sterne, die per Computermatrix in Klang verwandelt werden. Während in einem mit Salzwasser gefüllten Tanz jeweils ein Besucher schwebt. Sein Körper ist es, der einem purgatorischen Prozess unterzogen wird, in dem göttliches und menschliches Gesetz, Kosmos, Natur und Gesellschaft zusammenfallen und neu geordnet werden.
„Hiobs Klage“ basiert auf den poetischen Versuchen, die Berkan Karpat in seinem „thesenkreuz und rosenwind- labor“ im Deutschen Museum München unternommen hat und die sich mit der gänzlichen Einbindung der Physis des Zuschauers in das Kunstwerk beschäftigten.











