Ya-Sin
koranische installationen
Jahrhundertelang wurde der Koran auch als Manifest der Ästhetik verstanden, erfahren und ausgekundschaftet. Heute scheint dieser Aspekt weitestgehend in Vergessenheit geraten zu sein. In prozesshaften Installationen wird der Versuch unternommen für den Koran eine heutige künstlerische Sprache zu finden.
ya-SIN (2022)
Im Kunstwerk „ya-sin“ wird dem Kulturerbe, der mehr als tausendjährigen stimmlichen Rezitation des Korans eine weitere Rezitationsform hinzugefügt. Die Rezitation durch das Wasser.
Die physikalischen Veränderungen des Wassers, bei seiner visuellen Begegnung mit der Sure Ya-Sin, wird als Sinustonmodulation auditiv wiedergegeben.
Es entsteht eine elektroakustische Rezitation des Heiligen Korans, der Ya-Sin-Sure 36, dem koranischen Manifest der Heilung.
Das Kunstwerk „ya-sin“ ist im Gartenbereich des Kervansaray der Moscheeanlage der Süleymanie instaliiert. Sie greift die asymmetrische Bauweise des Architekten Sinan (†1755), dessen Hauptwerk die Süleymaniye-Moschee ist, auf.
Diese Welt ist ein Ort mit zwei Türen. Durch die eine kommen wir, durch die andere gehen wir. Die Welt ist eine Kervansaray, kurz verweilen wir und wenn wir ins Jenseits weiterziehen erklingt die Sure „ya-sin“ in unserer Seele.
Beschreibung der Interaktion:
Für den Betrachter zugänglich befindet sich ein Schalter. Je nach Schalterposition kann er die Anfangsverse oder Endverse der Sure 36 als unterschiedliche Sinustöne hören. In den beiden Plexiskulpturen befindet sich die gleiche Menge, gleichen Wassers. Lediglich die Verschiedenheit der Verse verändert das Wasser in seinen physikalischen Eigenschaften was der Betrachter unmittelbar akustisch vernimmt.




