12

koranische installationen

Jahrhundertelang wurde der Koran auch als Manifest der Ästhetik verstanden, erfahren und ausgekundschaftet. Heute scheint dieser Aspekt weitestgehend in Vergessenheit geraten zu sein. In prozesshaften Installationen wird der Versuch unternommen für den Koran eine heutige künstlerische Sprache zu finden.

12 (2017)

Im Kunstwerk „12“ wird dem Kulturerbe, der mehr als tausendjährigen stimmlichen Rezitation des Korans eine weitere Rezitationsform hinzugefügt.
Die Rezitation durch das Wasser.

Die physikalische Veränderungen des Wassers, bei seiner visuellen Begegnung mit der 12 Sure, wird als Sinustonmodulation auditiv wiedergegeben.

Es entsteht eine elektroakustische Rezitation des Heiligen Korans, der Yusuf-Sure 12, dem koranischen Manifest des Schönen.

Die durch den Lichteinfall in die Skulptur erzeugte Reflektion an der Wand — sichtbar als scheinbar drittes Element des Kunstwerks – verweist auf das Licht des Propheten Mohammeds (Nur-i Mohammed), aus der alles sichtbare und unsichtbare der achtzehntausend vergänglichen Welten als Illusion entstand.

Beschreibung der Interaktion:
Für den Betrachter zugänglich befindet sich ein Schalter. Je nach Schalterposition kann er die Anfangsverse oder Endverse der Sure 12 als unterschiedliche Sinustöne hören.
In den beiden Plexiskulpturen befindet sich die gleiche Menge, gleichen Wassers. Lediglich die Verschiedenheit der Verse verändert das Wasser in seinen physikalischen Eigenschaften was der Betrachter unmittelbar akustisch
vernimmt.