Jahrhundertelang wurde der Koran auch als Manifest der Ästhetik verstanden, erfahren und ausgekundschaftet. Heute scheint dieser Aspekt weitestgehend in Vergessenheit geraten zu sein. In prozesshaften Installationen wird der Versuch unternommen für den Koran eine heutige künstlerische Sprache zu finden
114 Körper werden auf eine Reise in den Klang des Korans geschickt. Rezitierte Suren erklingen als Partitur aus 27 Stimmen, die nicht nur für die Besucher fühl- und hörbar ist, sondern auch auf das durch die Halle fliesende Flusswasser übertragen wird und dessen Frequenzspektrum ändert. Diese Veränderung des Wassers wird in Ton umgewandelt und verwebt sich mit den Rezitationen des Korans zu einem ganz eigenen poetischen Klangraum. In 114 Körper schreibt sich so das Wort in Herz, Hirn und Blutbahnen ein – 114 lebenden poetischen Skulpturen entstehen, jede eine Sure für sich.