Jahrhundertelang wurde der Koran auch als Manifest der Ästhetik verstanden, erfahren und ausgekundschaftet. Heute scheint dieser Aspekt weitestgehend in Vergessenheit geraten zu sein. In prozesshaften Installationen wird der Versuch unternommen für den Koran eine heutige künstlerische Sprache zu finden
Mit der Ausstellung „Ich esse Licht“ kreiert Berkan Karpat ein Miniaturmuseum der fünf Sinne aus dem Bestand der islamischen Sammlung des museum kunst palast Düsseldorf. Hier mischen sich traditionelle Elemente islamischer Ästhetik – kunstvoll verzierte Bücher, reich verzierte Silbergegenstände – mit kühlen Elementen der Moderne, etwa einem Industrieroborter, der Suren auf eine Glasplatte kalligraphiert. Rosenterassen mit Ihrem Duft durchziehen die Museumsräume, Koransuren und arabische Lyrik flüstern aus den Büchern oder lassen diese – umgewandelt in mechanische Schwingungen – sanft vibrieren.