maryam

koranische installationen

Jahrhundertelang wurde der Koran auch als Manifest der Ästhetik verstanden, erfahren und ausgekundschaftet. Heute scheint dieser Aspekt weitestgehend in Vergessenheit geraten zu sein. In prozesshaften Installationen wird der Versuch unternommen für den Koran eine heutige künstlerische Sprache zu finden

maryam
und der herzschlag des elefanten im wind (2014)

„Maryam“ (Maria) ist ein begehbares elektronisches Oratorium aus Bild und Klang über die Sure 19 des Korans, die Verkündigung und jungfräuliche Geburt Jesu zum Thema hat. Die Partitur „Maryam“ des Komponisten Hakan Ulus wird nicht durch Sänger und Instrumentalisten interpretiert, sondern durch das Gehirn des Komponisten selbst. Ulus folgt im Inneren gedanklich seiner Partitur, spielt sie im Geiste ab. Die dabei entstehenden Gehirnströme werden live mit einem EEG abgetastet und steuern Signale, die sich in elektronische Musik und Bild verwandeln – so spiegelt sich die Sure 19 in Klang und Bild über dem Wasser des Nymphenburger Kanals, bevor ihr Text in einer poetischen Fassung von Berkan Karpat und Zafer Senocak durch zwei Sprecher erklingt.